Rede zur Kranzniederlegung

Ich begrüße Euch alle hier in Mengerschied.

Kranzniederlegung am Volkstrauertag

Ich begrüße Euch alle hier in Mengerschied.
Wir sind hier an einem Ort der Stille und des Gedenkens zusammengekommen, - des Gedenkens der unzähligen Kinder, Frauen und Männer die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, von Völkermord und Rassenwahn, von Terror und Vertreibung wurden.
Der Volkstrauertag wurde erstmals 1919 vom „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen.
Drei Jahre später, am 5. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.
Der Volkstrauertag selbst, wurde dann erstmals am 1. März 1925 mit einem Umzug in Berlin begangen.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Volkstrauertag 1934 in Heldengedenktag umbenannt und auf den 16. März, den Tag der Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935 festgelegt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstand 1946 in den drei westlichen Besatzungszonen eine Diskussion zur Durchführung und zum Datum eines Volkstrauertages.
Anfang der 1950er Jahre gab es eine Einigung, den Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres auf den vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent zu verlegen; diese Zeit wird theologisch durch die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit dominiert. Dazu wurden ab 1952 in den Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland Gesetze über die Feiertage erlassen. Da der Volkstrauertag immer auf einen Sonntag fällt, ist er jedoch in keinem Bundesland ein gesetzlicher Feiertag.
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„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus, politischer Verfolgung, Drogen- und Bandenkriegen.
Erst gestern kam in den Medien ein Bericht über 68 Tote bei einem Bandenkonflikt in Ecuador.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen auf der ganzen Welt.“
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Bei der Vorbereitung meiner kurzen Ansprache habe ich mir die Frage gestellt:
„Ist unser gemeinsames Gedenken am Volkstrauertag noch zeitgemäß?“
Ja, das ist es.
Denn der Volkstrauertag ruft uns vor allem auf zu Frieden und Versöhnung. Denn jeder Mensch, der Opfer von Krieg und ähnlicher Gewalt wurde, ist eine Mahnung an uns.
Nicht zuletzt deswegen ist der Volkstrauertag absolut zeit-gemäß und unvermindert aktuell!
Wir erinnern uns der Opfer und des Leid in einer Minute des Schweigens.
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Vielen Dank.
-Im Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege und der Opfer von Gewaltherrschaft sowie aller Kriegs- und Terroropfer und im Dienst
gefallener Soldaten weltweit, legen wir im Namen der Ortsgemeinde und der Mengerschieder Vereine, diese Kränze nieder.

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